Die Jugendlichen tauschen sich über ihre Erfahrungen aus, reflektieren aktive Beteiligungsformen für eine solidarische Ökonomie und entwickeln eigene Ideen des Aktivwerdens für ihren Alltag.

Kooperation

Übung: "Das Blatt wenden"

Die Methode des sich wendenden Blatts wird nicht nur als Einstieg und als Reflexion des Praxistags genutzt, sondern stärkt das handlungsorientierte Lernen, sowie die Kooperations- und Kommunikationsfähigkeiten der Gruppe, denn das Ziel des Wendens der Decke kann nur erreicht werden, wenn alle zusammenarbeiten.

Dauer: ca. 20 min

Vorbereitung:
Auf dem Boden des Raums werden Decken oder Tücher ausgelegt, deren Größe der Anzahl an Jugendliche angepasst wird (10 Jugendliche 170×60 cm). Bei mehreren
Personen werden mehrere Kleingruppen gebildet.

Anleitung:
Die Jugendlichen werden nun gebeten sich auf die Decke zu stellen. Die Gruppe wird aufgefordert, die Decke umzudrehen und somit das Blatt zu wenden. Dabei darf niemand von der Decke gehen und den Boden berühren. Hat die Gruppe diese Aufgabe gelöst, werden die Zusammenarbeit und der Lösungsweg in der Gruppe reflektiert.

Mögliche Impulsfragen:

  • Wie habt ihr euch bei der Übung gefühlt?
  • Wie waren die einzelnen Gruppenmitglieder an der Aufgabe und deren Lösung eingebunden?
  • Warum ist euch die Übung gut oder nicht gut gelungen?
  • Was waren für euch Hindernisse und Herausforderungen?
  • Was würdet ihr beim nächsten mal anders machen?
  • Welche Fähigkeiten habt ihr gebraucht, um die Übung zu meistern? (Kommunikation, Empathie, Perspektivenwechsel, vorausschauendes Denken, Teamarbeit, etc.)
  • Warum haben wir eurer Meinung nach die Übung „das Blatt wenden“ genannt?
  • Was hat die Übung eurer Meinung nach mit unserem Thema solidarische Wirtschaft zu tun?
  • Was nehmt ihr aus dem Praxistag mit?
  • Was könnte euer Beitrag sein, dass sich das Blatt wendet?

Alle Jugendlichen schreiben auf, was sie persönlich tun können, um einen Beitrag zur Vision einer besseren Wirtschaft zu leisten.
Diese werden nacheinander von jedem/jeder vorgelesen. Anschließend fasst die Teamer*in die Punkte zusammen.

Alternative Übung: Count down!

Anleitung:
Jugendliche (max. 20 Jugendliche; bei Gruppen über 20, die Gruppe aufteilen) haben die Aufgabe, ohne weitere Absprache von
1 bis 10 zu zählen. Dabei darf jeder Teilnehmer nur eine Zahl nennen. Keine Zahl darf zweimal genannt werden. Nie dürfen zwei
Teilnehmer gleichzeitig sprechen. Kein Teilnehmer darf zwei Zahlen in Folge nennen. Das Team muss möglichst schnell bis 10 bzw. Anzahl Jugendliche zählen. (Bei 20 Jugendliche: Ist ein Durchgang geschafft wird wieder von vorne angefangen.)
Die Einführung durch den Übungsleiter schließt mit dem Hinweis, ab sofort dürfe nicht mehr gesprochen werden. Lediglich die 10
Zahlen darf die Gruppe nennen. Bei einem Fehler fängt die Gruppe von vorne an.

“Keiner von euch darf ab jetzt sprechen. Lediglich die Zahlen 1 bis 10 sind als Worte erlaubt. Es geht los, wann immer ihr soweit seid”. Hat die Gruppe diese Aufgabe gelöst, werden die Zusammenarbeit und der Lösungsweg in der Gruppe reflektiert. Dazu können die Impulsfragen von oben verwendet werden.

Diese Übung kann auch online bei einer Videokonferenz gespielt werden.

Eine andere Welt in Bau

Mit dieser Methode reflektieren die Jugendlichen ihre Erfahrungen im Projekt, sowie aktive Beteiligungsformen für eine solidarische Ökonomie und entwickeln für ihren Alltag eigene Ideen des Aktivwerdens.

Innerhalb der Methode der Bausteinkarten werden nicht nur weitere Beispiele solidarischer Aktivitäten und Wirtschaftsweisen in Form einer Ausstellung dargestellt, die Jugendlichen befassen sich mithilfe eines Steckbriefs auch intensiv mit ihrer eigenen Biographiearbeit, in der sie sich selbst reflektieren und schriftlich festhalten, inwiefern sie sich zukünftig im Bereich der Nachhaltigkeit und Solidarität engagieren möchten. Somit werden erste Schritte hinsichtlich ihrer Selbstwirksamkeit für ein Gutes Leben für Alle
konkretisiert.

Ziel:
Anhand kurzer Beispiele befassen sich die Jugendlichen mit Alternativen zum wachstumsorientierten Wirtschaften. Sie kommen zu den ausgewählten Beispielen ins Gespräch und entwerfen eigene Karten zu bereits oder zukünftig gelebten Alternativen.

Dauer: ca. 50 min

Vorbereitung:

  • 26 Steckbriefe „Gelebte Solidarische ausdrucken und zurecht schneiden Alternativen“
  • Die Steckbriefe an die Jugendlichen auf ihren Plätzen ausgeben, je 1-2 pro Jugendlichem. Alternativ können die Steckbriefe auch in großen Abständen auf Tische gelegt oder an einer Wäscheleine aufhängt werden. Es kann auch nur eine Auswahl der Karten aufgehängt werden, die der Anzahl der Jugendlichen entspricht. Bei einem Signal wird gewechselt.
  • Blanko-Steckbriefe für Jugendlichen vorbereiten

Anleitung:
1. Die Bausteinkarten werden als Ausstellung im Raum auf gehangen oder je 1-2 Karten an die Jugendlichen verteilt. Die Jugendlichen werden nun eingeladen die Karten zu lesen und sich darüber Gedanken zu machen. (20 min)
2. Anschließend werden im Plenum zusammen Verständnisfragen geklärt (5 min).
3. Nun werden die Jugendlichen eingeladen, jede*r für sich eigene Bausteinkarten/Solidarische Steckbriefe zu gestalten, die folgende Fragen beantworten: (15 min)

  • Was machst du bereits jetzt in deinem Leben?
  • Was willst du gerne ausprobieren?
  • Was würdest du gerne an der Schule umsetzen?

4. Die Jugendlichen stellen sich ihre Karten gegenseitig vor und tauschen sich darüber aus. (10 min)

Quelle: KONZEPTWERK NEUE ÖKONOMIE e.V. (2016): Endlich Wachstum. Eine andere Welt im Bau. www.endlich-wachstum.de/kapitel/perspektiven-alternati-ven/methode/eine-andere-welt-im-bau/