Die Sustainable Development Goals des Themenbereichs Wirtschaft

Mit den in der Agenda 2030 formulierten 17 globalen Nachhaltigkeitszielen (SDGs) erkennt die internationale Staatengemeinschaft seit 2015 an, dass wirtschaftliche und ökologische Verwundbarkeit mit Armut eng verknüpft ist. Mit dem im SDG 17 verfassten Ziel, verpflichten sich die Staaten darüber hinaus zur Schaffung einer Grundlage für das Gelingen einer nachhaltigen Entwicklung, sodass allen derzeit lebenden Menschen und zukünftigen Generationen die Chance für ein gelingendes Leben ermöglicht wird (vgl. WISSENSCHAFTLICHE ARBEITSGRUPPE FÜR WELTKIRCHLICHE AUFGABEN DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ 2018: 54).
Währenddessen sich 10 der SDGs auf soziale Problemfelder und 3 SDGs auf ökologische Herausforderungen zentrieren, befassen sich weitere 3 SDGs mit ökonomischen Handlungsfeldern (vgl. ebd.). Um die Wichtigkeit nachhaltiger Wirtschaftsweisen im internationalen Kontext der globalen Nachhaltigkeitsziele hervorzuheben, werden im Folgenden die 3 Sustainable Development Goals erläutert, welche sozial-gerechtes und ökologisch-tragfähiges Wirtschaften fokussieren:

Das SDG 8 „Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum“ hat das Ziel nachhaltiges, inklusives und dauerhaftes Wirtschaftswachstum, produktive Vollbeschäftigung und menschenwürdige Arbeit für alle zu fördern (STATISTISCHES BUNDESAMT o. J.).

SDG 8 (STATISTISCHES BUNDES-AMT o. J.)

Das SDG 9 „Industrie, Innovation und Infrastruktur“ hat das Ziel eine belastbare Infrastruktur aufzubauen und nachhaltige Innovationen und Industrialisierung voranzutreiben (vgl. ebd.).

SDG 9 (STATISTISCHES BUNDES-AMT o. J.)

Das SDG 12 „Nachhaltige/r Konsum und Produktion“ hat das Ziel nachhaltige Produktions- und Konsummuster sicherzustellen (vgl. ebd.).

SDG 12 (STATISTISCHES BUNDESAMT o. J.)

Innerhalb dieser Ziele fällt jedoch auf, dass es zwischen den einzelnen SDGs Spannungsfelder gibt, für die offen bleibt, wie diese überwunden werden können. Besonders die ökonomischen Ziele der Agenda, wie etwa „dauerhaftes, inklusives und nachhaltiges Wachstum“ der Wirtschaft für jedes Land, wie es das SDG 8 vorsieht, erläutert nicht, wie Wirtschaftswachstum mit den ökologischen Zielen oder mit der Verringerung der Ungleichheiten in und zwischen Ländern (SDG 10) einhergehen kann (vgl. WISSENSCHAFTLICHE ARBEITSGRUPPE FÜR WELTKIRCHLICHE AUFGABEN DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ 2018: 55).
Dennoch ist die Agenda 2030 im Hinblick auf die Ermöglichung einer globalen nachhaltigen Entwicklung ein Meilenstein. Über die internationale Zusammenarbeit hinaus, entwickelten die Staaten nationale Aktionspläne, in denen einzelne Ziele jeweils konkretisiert und für die Umsetzung notwendige politische Maßnahmen und Reformationen in die Wege geleitet wurden.

Die Bundesregierung hat ihren nationalen Aktionsplan im Rahmen der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie im Januar 2017 um die Sustainable Development Goals erweitert (vgl. ebd.). Zum nachhaltigen Wirtschaften ist in der Deutschen Nachhaltigkeitsstrategie festgeschrieben, dass das zu erwartende globale Wirtschaftswachstum von 3,9 Prozent nachhaltig ausgestaltet werden muss, denn „begrenzte Ressourcen, der Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen und die Forderung aus der Agenda 2030, niemanden zurückzulassen (…), erfordern eine Stärkung unseres Kurses hin zu nachhaltigen und damit zukunftsfähigen Wirtschaften“ (PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG 2018: 8).

Quelle: Brauns Julia; Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades Master of Arts (M.A.); „Mensch & Mitwelt vor Profite – Wirtschaft neu denken!“: Konzipierung eines Schulklassenprojekts zum Themenbereich Solidarische Wirtschaftsweisen & Lebensstile auf Grundlage von Schülervorstellungen zur Solidarischen Ökonomie im Kontext einer Bildung für nachhaltige Entwicklung.

Literaturquellen:

PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG (2018): Deutsche Nachhaltigkeitsstrategie. Frankfurt am Main: Zarbock.

PRESSE- UND INFORMATIONSAMT DER BUNDESREGIERUNG (2020): Agenda 2030. Ziele für eine nachhaltige Entwicklung weltweit. Online unter: https://www.bundesregierung.de/breg-de/themen/nachhaltigkeitspolitik/ziele-fuer-eine-nachhaltige-entwicklung-weltweit-355966 (16.02.2020).

STATISTISCHES BUNDESAMT (o. J.): Indikatoren der UN-Nachhaltigkeits-ziele. Online unter: https://sustainabledevelopment-germany.github.io/ (24.11.2019).

WISSENSCHAFTLICHE ARBEITSGRUPPE FÜR WELTKIRCHLICHE AUFGABEN DER DEUTSCHEN BISCHOFSKONFERENZ (Hrsg.) (2018): Raus aus der Wachstumsgesellschaft? Eine sozialethische Analyse und Bewertung von Postwachstumsstrategien. Bonn: Deutsche Bischofskonferenz.