Das Rollenspiel und Mitmach-Theater “Netz der Wirtschaft” gibt den Jugendlichen die Gelegenheit, Rollen zu üben und sich dabei
für Gefühle, Empfindungen, Wertvorstellungen und Verhaltensweisen anderer Menschen zu sensibilisieren, Lösungen und Reaktionen zu erproben, Distanz zu nehmen und Alternativen sehen zu lernen. Das für das Projekt konzipierte Rollenspiel gehört
im Gegensatz zu den gelenkten Rollenspielen zu den offenen und freien Stücken. Die Jugendlichen verfügen somit über Gestaltungsspielräume und entwickeln ihre Interaktionen und Konversationen spontan, ohne ein gelenktes Skript.
Sie versetzen sich im freien Rollenspiel zudem in Rollen hinein, die ihnen im alltäglichen Leben nicht zukommen und lernen deren jeweiligen Möglichkeiten und Grenzen kennen. Somit bauen die Jugendlichen ihr Verhaltensrepertoire aus, erweitern Handlungskompetenzen und entwickeln Problemlösestrategien.

Bei der Konzipierung wurde auch bedacht, dass nicht jede*r Jugendliche*r eine Vorliebe für theaterspezifische Interaktionen hat. Deshalb gelten die Rollen der „Follower*in“ als Beobachterrollen. Um besser in die Rollen einsteigen zu können, werden zudem kurze theaterpädagogische Aufwärmübungen gespielt.

Die Jugendlichen begeben sich in die verschiedenen Rollen von Akteuren in einem wirtschaftlichen Wertschöpfungsprozess der Textilindustrie und erleben spielerisch die dynamischen und vernetzten Zusammenhänge, sowie die Machtverhältnisse dahinter. Wie hängen die Handlungsoptionen der verschiedenen Akteure miteinander zusammen? Wer oder was müsste sich bewegen, damit sich dieses System in Richtung Nachhaltigkeit verändert?

Die zwei Spielrunden (Szene 1 und 2) zeigen auf, wie sich die verschiedenen Rollen in einer kapitalistischen Wirtschaft im Vergleich zu einer solidarischen Ökonomie zueinander verhalten.

Vorbereitung:
Die Gruppe wird in 2 Gruppen eingeteilt. Die Gruppen gehen jeweils in einen separaten Raum und werden mit Requisiten für das Rollenspiel ausgestattet.
Die Bühne wird anschließend gemeinsam unter Anleitung hergerichtet (s. Bühnenplan).

Ziel: Die Jugendlichen erkennen den Mehrwert einer solidarischen Ökonomie auf Umwelt und Soziales und erfahren Machtverhältnisse hautnah.

Dauer: ca. 120 min

Umsetzung:
Die Umsetzung des Mitmach-Theaters können sie dem Ablaufplan für Modul 3 entnehmen.

Quelle: GEMEINWOHL-ÖKONOMIE (GWÖ) (o.J.): AK Bildung – Unsere Angebote. Online unter: https://www.ecogood.org/de/ak-bildung/unsere-angebote/materialien-und-konzepte/ (24.02.2020). Die Texte der Rollenkarten des offenen Rollenspiels sind dabei aus der Methode „Rollenspiel vernetzte Wirtschaft“ des Arbeitskreises Bildung der Gemeinwohl-Ökonomie entnommen. Die Rollen und Texte haben wir für unser Rollenspiel angepasst.