Kurzinfo:
In Deutschland schließen jedes Jahr 6.000 bis 8.000 Landwirte und Landwirtinnen ihren Hof, weil sie von den niedrigen (Welt-)Marktpreisen nicht mehr leben können. Das „Wachse oder Weiche“-Prinzip zwingt Bauern und Bäuerinnen häufig, über ihre persönliche Belastungsgrenze sowie über die Grenzen von Boden und Tieren hinwegzugehen oder ganz aus der Landwirtschaft auszusteigen.
Was ist solidarische Landwirtschaft?
Eine der bekannten Alternativen nennt sich „solidarische Landwirtschaft“, abgekürzt SoLawi. Dabei finanziert eine Gruppe von Menschen einen kompletten landwirtschaftlichen Betrieb, also Löhne, Saatgut, Maschinen und so weiter. Im Gegenzug erhalten sie nicht nur die Ernte, sie dürfen bei einigen SoLawis auch mitbestimmen, zum Beispiel, was angebaut und wie das Geld eingesetzt wird.
Das Modell ist eine win-win-Situation: Der Landwirt, so die Idee, ist unabhängig von den Zwängen und Preisen des Marktes, durch die Verträge mit den Mitgliedern hat er Planungssicherheit. Die Verbraucher*innen (Unterstützer*innen) wissen dafür genau, wo und unter welchen Bedingungen ihre Lebensmittel angebaut werden.
Als ein Schritt in Richtung einer solidarischen Wirtschaft wird Regionalisierung bzw. De-Globalisierung gesehen. Ziel dabei ist, die Versorgung vor Ort in der Region zu gestalten, um lange Transportwege und komplexe Wertschöpfungsketten zu vermeiden. Die SoLawi ist ein Beispiel für Regionalwirtschaft.